۱۲•۱. Infinitiv und Präteritumpartizip

Infinitive stellen im Persischen die Lemmata (Zitierformen) der Verbformen dar. Eine Liste der Infinitive und ihrer Interaktionen mit anderen infiniten Verbformen ist unter dem Verzeichnis der Partizipien im Persischen aufrufbar.

Als Präteritumpartizipien werden infinite Verbformen bezeichnet, die im Aufbau vom Indikativ Präteritum Imperfektiv erscheinen.

Weil Infinitive und Präteritumpartizipien ähnliche strukturelle Eigenschaften aufweisen, werden sie auf dieser Website zusammen behandelt.

Inhaltsverzeichnis

a. Aufbau

Im Persischen werden Infinitive und Präteritumpartizipien mit Hilfe des Dentalsuffixes /-tæn/ bzw. /-t/ (sowie ihrer sonorisierten Allomorphe [-dæn] bzw. [-d] nach stimmhaften Konsonanten sowie nach Vokalen, siehe 1•d•c.) gebildet.

Der geläufigste Weg ist das Anbinden der Dentalsuffixe an Verbalwurzeln bzw. an Präsenspartizipien. Dabei ist Folgendes zu beachten:

  1. Da Epenthesen nicht mit Verbalwurzeln verwendet werden (siehe 20•۱.), kann man an ihrer Verwendeung den Unterschied zwischen Derivaten von Verbalwurzeln und Präsenspartizipien festmachen.

    Im Persischen kommen folgende Epenthesen mit Dentalsuffixen zum Einsatz:

    • Für den Einsatz der Epenthese /i/ gibt es keine phonetische Einschränkung. Daher ist sie die am meisten verwendete Epenthese bei diesen Suffixen:

      بافت /bɒft/، بافید /bɒfid/، نازید /nɒzid/

      گساردن /gosɒrdæn/، گساریدن /gosɒridæn/، پریدن /pæridæn/

    • Die Epenthese /ɒ/ wird nur nach den Konsonanten /h/, /t/ und /d/ beobachtet:

      رهاد /ræhɒd/، ایستاد /istɒd/

      نهادن /nehɒdæn/، فرستادن /ferestɒdæn/، دادن /dɒdæn/

    • Die Epenthese /s/ wird in folgenden Allophonen beobachtet:
      • Im Allophon [s] nach Vokalen:

        آراست /ɒrɒst/، زیست /zist/

        نشاستن /neʃɒstæn/، ریستن /ristan/

        Wenn das Präsenspartizip mit dem Vokal /u/ endet, muss dieser Vokal zu [o] assimiliert werden:

        /ʃu/ + Dentalsuffix /-t//ʃost/ شست

        /ʤu/ + Dentalsuffix /-tæn//ʤostæn/ جستن

        /ru/ + Dentalsuffix /-tæn//rostæn/ رستن

        Vor dieser Epenthese muss der Konsonant /h/ aus den finalen Phonemfolgen /ɒh/, /æh/ und /ih/ elidiert werden:

        /ʤæh/ + Dentalsuffix /-t//ʤæst/ جست

        /kɒh/ + Dentalsuffix /-t//kɒst/ کاست

        /ʤih/ + Dentalsuffix /-tæn//ʤistæn/ جیستن

      • Im Allophon [es] nach Konsonanten:

        /neh/ + Dentalsuffix /-t//nehest/ نهست

        /dɒn/ + Dentalsuffix /-tæn//dɒnestæn/ دانستن

        /jɒr/ + Dentalsuffix /-tæn//jɒrestæn/ یارستن

      • Nach dem Konsonanten /r/ kann auch das Allophon [is] verwendet werden:

        /negær/ + Dentalsuffix /-tæn//negæristæn/ نگریستن

    • Die Epenthese /e/ erscheint (wie in sonstigen Fällen, siehe 1•d•a.) zur Vermeidung folgender Konstellationen:
      • c1c2c3
      • vc1c2, wobei v einen der langen Vokale /ɒ/, /i/ oder /u/ darstellt.

      /fæxm/ + Dentalsuffix /-tæn//fæxmedæn/ فخمدن

      /jɒz/ + Dentalsuffix /-tæn//jɒzedæn/ یازدن

      /ɒʤ/ + Dentalsuffix /-tæn//ɒʤdæn/ (/ɒʤedæn/) آجدن

  2. Präsenspartizipien in den meisten Fällen Verbalwurzeln identisch. Nur wenn Präsenspartizipien durch Mutation zustande kommen (also sich von Verbalwurzeln unterscheiden), können Infinitive und Präteritumpartizipien aus zwei Reihen gebildet werden:
    mutation1_DE

    Im Rahmen der phonetischen Analogie (Verhindern von Wortbildungsmustern, die als unregelmäßig empfunden werden) ist im Verlauf des persischen Sprachwandels eine zunehmende Tendenz zur Derivation von Infinitiven und Präteritumpartizipien aus Präsenspartizipien (mit der Epenthese /i/) zu erkennen, so dass die Derivation aus Verbalwurzeln in den Hintergrund gedrängt wird.

  3. In seltenen Fällen wird eine Derivation von Infinitiven und Präteritumpartizipien aus anderen ein- (oder seltener zwei-) silbigen Präteritumpartizipien beobachtet (stets mit der Epenthese /i/):
    mutation2_DE
  4. In Stämmen der Dentalsuffixe /-tæn/ und /-t/ wird im Persischen häufig eine Variation beobachtet. Dabei werden die langen Vokale durch ihre kurzen Allophone ersetzt:
    • /ɒ/[æ]
    • /i/[e]
    • /u/[o]

    Diese Variation kann folgendermaßen klassifiziert werden:

    • Ersetzen des initialen Vokals /ɒ/ durch [æ] als freie Variation:

      /ɒbeʃtæn/ آبشتن[æbeʃtæn] ابشتن

      /ɒværdidæn/ آوردیدن[æværdidæn] اوردیدن

      /ɒrestæn/ آرستن[ærestæn] ارستن

      /ɒrɣidæn/ آرغیدن[ærɣidæn] ارغیدن

      /ɒzdæn/ آزدن[æzdæn] ازدن

    • Ersetzen der langen Vokale durch kurze vor stimmlosen Frikativen (im Persischen /f/, /s/, /ʃ/, /x/ und /h/) als kombinatorische Variation:

      /ɒʃuftæn/ آشوفتن[ɒʃoftæn] آشفتن

      /feriftæn/ فریفتن[fereftæn] فرفتن

      /ɒrɒstæn/ آراستن[ɒræstæn] آرستن

      /riʃtæn/ ریشتن[reʃtæn] رشتن

      /ɒvixtæn/ آویختن[ɒvextæn] آوختن

      /duxtæn/ دوختن[doxtæn] دختن

      /estihidæn/ استیهیدن[estehidæn] استهیدن

    • Ersetzen der langen Vokale durch kurze vor stimmhaften Alveolaren (im Persischen: /d/, /n/, /r/, /z/ und /l/) als kombinatorische Variation:

      /ʃenudæn/ شنودن[ʃenodæn] شندن

      /ævɒnidæn/ اوانیدن[ævænidæn] اونیدن

      /ɒʃurdæn/ آشوردن[ɒʃordæn] آشردن

      /ænbɒridæn/ انباریدن[ænbæridæn] انبریدن

      /setizidæn/ ستیزیدن[setezidæn] ستزیدن

      /bæxʧizidæn/ بخچیزیدن[bæxʧezidæn] بخچزیدن

      /pɒlidæn/ پالیدن[pælidæn] پلیدن

    • Andere Variationsmuster sind selten und werden ausschließlich aus metrischen Gründen verwendet:

      /ɒʃɒmidæn/ آشامیدن[ɒʃæmidæn] آشمیدن

      /feribidæn/ فریبیدن[ferebidæn] فربیدن

  5. Wenn Infinitive oder Präteritumpartizipien zu Stämmen der Präfixe /be-/ oder /næ-/ werden, können neue Allomorphe durch Sandhis entstehen:
    • Elision des kurzen Vokals /æ/, /e/ oder /o/ aus der initialen Silbe des Infinitivs oder des Präteritumpartizips, wenn diese Silbe die Syntax cv besitzt:

      /benæmudæn/ [benmudæn] بنمودن

      /næferestɒdæm/ [næfrestɒdæm] نفرستادم

      /næforuxt/ [næfruxt] نفروخت

      خردمند بزدود /bezdud/ آهن چو آب

      فرستاد بازش هم اندر شتاب

      Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)

    • Außerdem Metathese des Vokals /o/ aus der initialen Silbe /go/ nach dem Präfix /be-/:

      /begozæʃt/ [begzæʃt] [bogzɒʃt] بگذشت

      /begoʃud/ [begʃud] [bogʃud] بگشود

      /begosæstæn/ [begsæstæn] [bogsæstæn] بگسستن

      Diese Metathese wird auch mit dem Infinitiv /boridæn/ بریدن und dem Präteritumpartizip /borid/ برید beobachtet:

      /beboridæn/ [bobridæn] ببریدن

      /beboridim/ [bobridim] ببریدیم

b. Anwendung des Infinitivs

  • Infinitive werden nur in archaischen Idiomen des Persischen als Konstituenten von Verbalphrasen verwendet. Diese Rolle wird in modernen Idiomen vom Präteritumpartizip übernommen (siehe Infinitus ↓):

    خواهم شدن /ʃodæn/ به می‌کده گریان و دادخواه

    که‌از دستِ غم خلاصِ من آن جا مگر شود

    Hafes (14. Jh. n. Chr.)

  • Als Nomina Actionis:
    1. Durch Substantivierung:

      دانی که چی‌ست دولت؟ دیدارِ یار دیدن /didæn/

      در کویِ او گدایی بر خسروی گزیدن /gozidæn/

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

      Das gilt in archaischen Idiomen auch für betont affirmative Infinitive mit dem Präfix /be-/:

      جز که نباشد حلال دور بکردن /bekærdæn/

      بچّه‌یِ کوچک زِ شیرِ مادر و پستان

      Rudaki (9. – 10. Jh. n. Chr.)

      Auch negative Infinitive (mit Hilfe der Präfixe /nɒ-/ und /næ-/) können substantiviert werden:

      آسود زمانی از دویدن

      وز گفتن و هیچ ناشنیدن /nɒʃenidæn/

      Nisami Gandjavi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

      Es ist zu beachten, dass solche Nomina Actionis trotz ihrer negativen Bedeutung weiterhin affirmative Nominalphrase sind.

    2. In archaischen Idiomen auch mit dem proklitischen Adverb /mi-/ می:

      و به انـدازه‌یِ غلاّت داروها را ضعیف‌تر و قوی‌تر می‌کردن /mi-kærdæn/.

      Esmail Gorgani (11. – 12. Jh. n. Chr.)

c. Anwendung des Präteritumpartizips

  • In der Derivation infiniter Verbformen:
    1. Aus Präteritumpartizipien entstehen durch das Anbinden des Suffixes /-æ/ Perfektpartizipien (siehe 12•۴.).
    2. Aus ein- (oder seltener zwei-) silbigen Präteritumpartizipien können durch das Anbinden des Dentalsuffixes /-tæn/ Infinitive entstehen (siehe oben).
    3. Auch aus ein- (oder seltener zwei-) silbigen Präteritumpartizipien können durch das Anbinden des Dentalsuffixes /-t/ neue Präteritumpartizipien mit derselben semantischen Bedeutung entstehen (siehe oben).
    4. Aus intransitiven Präteritumpartizipien können durch das Anbinden des Suffixes /-ɒn/ transitive Präsenspartizipien gebildet werden (siehe 12•۲•a•b.).
      gozashte_DE
  • Als Konstituente von Verbalphrasen:
    1. Infinitus ↓
    2. Indikativ Präteritum Perfektiv (siehe 14•۱•a.)
    3. Indikativ Präteritum Imerfektiv (siehe 14•۱•b.)
    4. Indikativ Präteritum Progressiv (mit dem Präteritumpartizip /dɒʃt/, siehe 14•۱•d.)
    5. Indikativ Präteritum Progressiv (mit dem Präteritumpartizip /bud/, siehe 14•۱•d.)
    6. Indikativ Futur (siehe 14•۱•e.)
    7. Indikativ Vor-Präteritum (mit dem Präteritumpartizip /bud/, siehe 14•۱•f.)
    8. Indekativ Nach-Präteritum (mit dem Präteritumpartizip /xɒst/, siehe 14•۱•g.)
    9. Potentialis Futur Perfektiv (siehe 14•۳•e.)
    10. Potentialis Futur Imperfektiv (siehe 14•۳•e.)
    11. Potentialis Futur Progressiv (mit dem Präteritumpartizip /bud/, siehe 14•۳•e.)
    12. Potentialis Vor-Futur (mit dem Präteritumpartizip /bud/, siehe 14•۳•e.)
    13. (Allgemeiner) Subjunktiv (siehe 14•۵•a.)
    14. Subjunktiv Progressiv (mit dem Präteritumpartizipien /dɒʃt/ und /bud/, siehe 14•۵•b.)
    15. Subjunktiv Vor-Präteritum und Vor-Präsens (mit dem Präteritumpartizip /bud/, siehe 14•۵•c.)
  • Als Nomina Actionis:
    1. Durch Substantivierung: /xærid/ خرید, /kɒʃt/ کاشت, /sorud/ سرود

      ساقیا! خیز و جام در ده زود!

      که نه بهرِ نشست /neʃæst/ آمده‌ایم

      Attar Nischapuri (12. – 13. Jh. n. Chr.)

      Solche substantivierten Präteritumpartizipien können auch in Kopulativkompositionen oder Koordinationen mit anderen substantivierten infiniten Verbformen auftreten:

      • Kopulativkomposition eines affirmativen Präteritumpartizips mit seiner negativen Form: /ɒmæd-næjɒmæd/ آمدنیامد, /ʃɒjest-næʃɒjest/ شایست‌نشایست
      • Kopulative Koordination zweier affirmativen Präteritumpartizipien durch die Konjunktion /o/:

        سلاح از تن و خوی زِ رخ ریختند

        به داد و ستد /dɒd o setæd/ در هم آمیختند

        Nisami Gandjavi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

      • Kopulativkomposition eines affirmativen Präteritum- mit seinem affirmativen Präsenspartizip:

        به نازی روم را در جست‌جوی‌م /ʤost-ʤuj/

        به بویی با ختن در گفت‌گوی‌م /goft-gu/

        Nisami Gandjavi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

    2. Mit dem Suffix /-mɒn/: /sɒxtmɒn/ ساختمان, /duxtmɒn/ دوختمان
    3. In archaischen Idiomen mit den Suffixen /-eʃ/, /-iʃ/, /-eʃt/ und /-eʃn/:

      بیرون‌ت کنند از درِ مرگ

      چون از درِ بودش /budeʃ/ اندر آیی

      Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)

  • Als Nomina Patientis:
    1. Durch Adjektivierung: /pæjvæst/ پیوست, /ʃɒjest/ شایست
    2. Eine Besonderheit des Persischen ist die Tatsache, dass bei der Determinativkomposition Perfektpartizipien durch Präteritumpartizipien ersetzt werden können:

      آب‌رفت /ɒb-roft/، زراندود /zær-ændud/

      آتشِ خشمِ تو برد آبِ منِ خاک‌آلود /xɒk-ɒlud/

      بعد از این باد به کویِ تو رساند خبرم

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

      همان روشنک را که دختِ من‌ست

      بدین نازکی دست‌پختِ /dæst-poxt/ من‌ست

      Nisami Gandjavi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

      In diesem Fall findet tatsächlich ein Austausch der Partizipien statt, da diese Präteritumpartizipien im Persischen ohne Determinativkomposition keine Nomina Patientis bilden.

  • Als simple Nomina Agentis, mit dem Suffix /-gɒr/: /mɒndgɒr/ ماندگار, /ræstgɒr/ رستگار

d. Einsatz von Infinitiv und Präteritumpartizip als Prädikat (Infinitus)

Infinitive werden in indoeuropäischen Sprachen nur dann als Prädikate eingesetzt, wenn sich die Aussagen nicht auf ein bestimmtes Subjekt beziehen. Somit besitzen solche Verbalphrasen weder Numerus noch Person, und auch ein Modus ist ihnen nicht zuzuschreiben. Ein solches Prädikat wird Infinitus genannt.

Im Altpersischen spielte der Infinitiv mit dem Dativsuffix /-æij/ die Rolle des Infinitus. In der Behistun-Inschrift ist er an vielen Stellen anzutreffen: /nipæiʃtænæij/, /kætænæij/ (/kæntænæij/), /kærtænæij/, /dehistænæij/.

Im Neupersischen wird dieser Fall nur noch in archaischen Idiomen beobachtet:

شاید پسِ کارِ خویش‌تن بنشستن /benʃæstæn/

لیکن نتوان زبانِ مردم بستن /bæstæn/

Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

نشاید به دستان شدن /ʃodæn/ در بهشت

که بازت رود چادر از رویِ زشت

Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

In den modernen Idiomen des Persischen übernimmt das Präteritumpartizip diese Rolle. Wie erwähnt wird der Infinitus dann verwendet, wenn sich die Aussage auf keine bestimmte Person bezieht:

ما باید همه چیز را به او بگوییم (affirmative 1. Person Plural) باید همه چیز را به او گفت (affirmatives Präteritumpartizip)

او باید دست به هیچ چیز نزند (negative 3. Person Singular) باید دست به هیچ چیز نزد (negatives Präteritumpartizip)

Der Infinitus wird im Persischen nur in Inhaltssätzen verwendet. Das Tempus der Verbalphrase entspricht dem der Verbalphrase im Hauptsatz:

  1. ۱۸•۲•e•a•a. Inhaltssatz eines intransitiven Modalverbs mit dem Infinitiv /ʃodæn/ شدن:

    زندگی را می‌شود احساس کرد.

  2. ۱۸•۲•e•a•b. Inhaltssatz eines intransitiven Modalverbs mit dem Infinitiv /bɒjestæn/ بایستن:

    که لهراسب را شاه بایست خواند

    وز او در جهان نامِ شاهی براند

    Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)

  3. ۱۸•۲•e•a•c. Inhaltssatz eines intransitiven Modalverbs mit dem Infinitiv /ʃɒjestæn/ شایستن:

    نشاید به دارو دوا کردشان

    که کس مطّلع نیست بر دردشان

    Saadi (12. – 13. Jh. n. Chr.)

  4. ۱۸•۲•e•b•a. Inhaltssatz eines transitiven Modalverbs mit den Infinitiven /tævɒestæn/ توانستن und /tævɒestæn/ تانستن:

    می‌توان تنها به حلِّ جدولی پرداخت.

    Forough Farrokhzad (20. Jh. n. Chr.)

  5. ۱۸•۲•e•b•b. Inhaltssatz eines transitiven Modalverbs mit dem Infinitiv /jɒrestæn/ یارستن:

    که گویند: «از ایران سواری نبود

    که یارست با شیده رزم آزمود»

    Firdausi (10. – 11. Jh. n. Chr.)

  6. ۱۸•۲•e•b•c. Inhaltssatz eines transitiven Modalverbs mit dem Infinitiv /xɒstæn/ خواستن:

    Es scheint so zu aein, dass das Futur in den indoeuropäischen Sprachen ursprünglich eine Subordination mit Inhaltssatz darstellt, die durch die Grammatikalisierung von den meisten Sprechern jedoch als einheitliche Verbalphrase empfunden wird. Im Persischen werden dazu Modalverben des Infinitivs /xɒstæn/ خواستن eingesetzt:

    • Indikativ Futur (siehe 14•۱•e.):

      مرا مهرِ سیه‌چشمان زِ سر بیرون نخواهد شد

      قضایِ آسمان‌ست این و دیگرگون نخواهد شد

      Hafes (14. Jh. n. Chr.)

    • Indikativ Nach-Präteritum (siehe 14•۱•g.):

      آن روز که بامداد سلطان به فتحِ خلیج بیرون خواستی شد، ده هزار مرد به مزد گرفتند.

      Nasser Chosrau (11. Jh. n. Chr.)

    Wegen dieser Grammatikalisierung sind die beiden Konstituenten im Persischen untrennbar.

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